14.03.2025
Gefälschtes Plagiat untergejubelt: Ungewöhnlicher Prozess geht zuende
In München endete ein ungewöhnlicher Prozess: Ein 70-jähriger Mann wurde zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt, weil er einem Rechtsmediziner ein gefälschtes Plagiat untergejubelt hatte. Das Amtsgericht München sah Betrug und Verleumdung als erwiesen an.
Der Angeklagte wollte dem Leiter des Instituts für Rechtsmedizin der LMU, Matthias Graw, aus Rache für die Obduktion seiner Mutter schaden. Er ließ ein wissenschaftliches Werk fälschen und Passagen aus Graws Dissertation einfügen, um den Eindruck zu erwecken, Graw habe plagiiert. Dies führte zu einem kurzzeitigen Prüfverfahren gegen Graw.
Das Gericht sprach von "fast beispielloser krimineller Energie" und sah keine Möglichkeit zur Bewährung. Die Verteidigung kündigte an, Rechtsmittel gegen das Urteil einzulegen.
Amtsgericht München, 06.03.2025, Az. 1111 Ls 122 Js 188294/22 (3)