10.02.2025
Hundesteuer: Gründe für ihre Abschaffung
Der Bund der Steuerzahler (BdSt) Hessen fordert die Abschaffung der Hundesteuer. Diese sei willkürlich, zudem stünden Aufwand und Ertrag bei der Erhebung dieser Bagatellsteuer in keinem Verhältnis.
"Ursprünglich wurde die Hundesteuer mal als Luxussteuer eingeführt. Ein Hund ist aber längst kein Luxus mehr, sondern ein Familienmitglied und wichtiger sozialer Halt", so Jochen Kilp, Kommunalexperte des BdSt Hessen. Kilp hält es für fragwürdig, die Besitzer dafür zur Kasse zu bitten.
Die Hundesteuer sei ungerecht, denn mit den gleichen Argumenten könnte man auch eine Abgabe auf Katzen oder gar Wellensittiche begründen. Ähnlich willkürlich sei die Höhe der Hundesteuer. Denn die öffentliche Hand schlage in Hessen für den ersten Hund des Haushalts mit bis zu 180 Euro zu, für den zweiten und dritten werde es noch teurer, "von so genannten Kampfhunden ganz zu schweigen", so der BdSt Hessen.
Aus seiner Sicht ist das Aufkommen der Hundesteuer als Bagatellsteuer gering und der Aufwand zur Erhebung nicht verhältnismäßig. So hätten einzelne Kommunen in den letzten Jahren gerade einmal 5.000 Euro aus der Hundesteuer einnehmen können. Bei einem solch geringen Aufkommen sei es möglich, dass die Einnahmen durch Erhebung, Abrechnung und Verwaltung der Hundesteuer mehr als aufgefressen würden. Auch Kontrollgänge zur Identifizierung unangemeldeter Hunde sieht der BdSt Hessen kritisch. Die daraus resultierenden Neuanmeldungen und Steuereinnahmen rechtfertigten nicht den Aufwand, zum Beispiel Kosten für externe Dienstleister, die diese Kontrollen durchführen.
"Die Kommunen sollten sich auf die wirklichen Aufgaben und Herausforderungen konzentrieren. Die Hundesteuer und ihre Verwaltung binden unnötig Personal und Energie, die dann an anderer Stelle fehlen", so Kilp.
Ein immer wieder genanntes Argument lässt Kilp überdies nicht gelten: "Die Hundesteuer ist nicht zweckgebunden. Durch die Erhebung einer Hundesteuer werden nicht mehr Hundekothaufen entfernt oder mehr Hundestationen aufgestellt". Ein modernes und transparentes Steuersystem sollte sich auf einige wenige, ertragreiche Steuern konzentrieren und sich nicht mit Bagatellsteuern verzetteln. Daher fordere der BdSt Hessen, auf die Erhebung der Hundesteuer und anderer Bagatellsteuern zu verzichten.
Bund der Steuerzahler Hessen e.V., PM vom 07.02.2025