Hessen hat für ganz Deutschland den digitalen Gewerbesteuerbescheid entwickelt. Das bedeute deutliche Vereinfachungen für Kommunen, Unternehmen und die Steuerverwaltung, meldet das Finanzministerium des Landes.

Für die Kommunen bedeute der digitale Gewerbesteuerbescheid nicht nur, dass die rechtlichen Vorgaben des Onlinezugangsgesetzes erfüllt werden. Sie sparten außerdem Papier, Porto und Arbeitszeit, weil sie ihre Verwaltungsvorgänge optimieren könnten. "Nicht zuletzt stellen sie somit ihre Attraktivität für Gewerbebetriebe unter Beweis, denn seitens der Wirtschaftsverbände ist ein digitaler, standardisierter Gewerbesteuerbescheid seit langem eine zentrale Forderung", sagte Hessens Finanzminister Michael Boddenberg (CDU).

Von der Umsetzung des digitalen Gewerbesteuerbescheids seien bundesweit alle etwa 11.000 Kommunen unmittelbar betroffen. Denn sie würden die Gewerbesteuerbescheide an die ortsansässigen Unternehmen übersenden.

Bei dem in Hessen entwickelten Verfahren würden die relevanten Daten für die Festsetzung der Gewerbesteuer vom Finanzamt über einen ELSTER-Transfer digital an die Kommunen übertragen. In einem zweiten Schritt könne die Kommune den Gewerbesteuerbescheid online an das ELSTER-Postfach des Gewerbetreibenden versenden.

Der digitale Gewerbesteuerbescheid werde im PDF-A3-Format mit eingebettetem XML-Datensatz erstellt. Er sei damit menschen- und maschinenlesbar. Für Unternehmen und Beraterschaft sei das ein großer Fortschritt, so das Finanzministerium Hessen. Denn die Bescheide könnten direkt in die jeweilige Fach-Software eingelesen und medienbruchfrei verarbeitet werden. Und da das XML-Format bundesweit einheitlich ist, werde die Arbeit insbesondere für Unternehmen mit Standorten in mehreren Kommunen deutlich übersichtlicher und einfacher.

Finanzministerium Hessen, PM vom 02.10.2023