Hessen hat die Pandora Papers gekauft. Die Hessische Steuerverwaltung wird das Datenleak federführend für ganz Deutschland und auch für Ermittlungsbehörden im Ausland auswerten. Dies teilte Hessens Finanzminister Michael Boddenberg (CDU) am 26.06.2023 mit.

Die Pandora Papers waren 2021 zunächst dem Internationalen Consortium für Investigative Journalistinnen und Journalisten (ICIJ) zugespielt worden. Nun hat Hessen den Ankauf der Daten in Zusammenarbeit mit dem Zollfahndungsdienst erfolgreich abgeschlossen.

"Unsere Expertinnen und Experten haben die uns angebotenen Daten eingehend geprüft und als authentisch und verwertbar eingestuft", sagte Boddenberg. Wie werthaltig die Pandora Papers aus steuerlicher Sicht sind, würden die Auswertung und die sich anschließenden Ermittlungen der unterschiedlichsten Behörden ergeben. Erste Hinweise auf prüfungswürdige Fälle seien bereits erkennbar.

Die Pandora Papers liegen nach Angaben des hessischen Finanzministeriums nun den Experten des Finanzamts Kassel vor, die auch mit weiteren Leaks befasst sind. Hessen hatte beispielsweise bereits die Panama Papers federführend für die Steuerbehörden in Deutschland ausgewertet und dabei mit zahlreichen nationalen und internationalen Ermittlern zusammengearbeitet.

"Wir haben bereits alle Bundesländer und den Bund über den Ankauf der Pandora Papers informiert", sagte Boddenberg. Ab sofort könnten sich Ermittler aus ganz Deutschland und dem EU-Ausland in Kassel mit Anfragen zu den Pandora Papers melden.

Finanzministerium Hessen, PM vom 26.06.2023