03.08.2023
Wohnungsbaukrise: Bundesbauministerin plant steuerliche Anreize
Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) will den kriselnden Wohnungsbau mit steuerlichen Entlastungen ankurbeln. Dies meldet der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) unter Verweis auf Medienberichte. So sollen laut "Spiegel" ab 2024 befristet bis Ende 2030 die steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten für Neubauten erweitert werden.
ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa sieht hierin einen "Lichtblick". "Wir begrüßen es sehr, wenn Bauwillige und Investoren einen höheren Prozentsatz bei der degressiven AfA abschreiben könnten. Angesichts des seit Monaten anhaltenden Negativtrends im Wohnungsbau ist ein steuerliches Anreizprogramm ein dringend notwendiger Baustein, um die Baukonjunktur anzukurbeln".
Darüber hinaus müsse es für Bauherren aber endlich einfacher werden, auf die Förderbudgets zurückzugreifen. Angesichts stark gestiegener Immobilienzinsen, hoher Materialpreise und der Inflation bräuchten Bauwillige Unterstützung. Bisher hätten die Förderprogramme nicht dazu beigetragen, den Bau neuer Wohnungen in nennenswertem Umfang anzuregen. Für einen wirklichen Effekt sollte der Energieeffizienzstand EH 40 zumindest temporär nicht mehr Ultima Ratio bei der Förderung sein. EH 55 als Förderstandard wiederum würde mehr Bauwillige und Investoren mit weniger Steuergeld zum Bau von mehr Wohnungen anregen, so der ZDB.
Eine weitere Möglichkeit, die Misere am Wohnungsmarkt abzumildern, liege bei den Bundesländern, die seit 2006 die Grunderwerbsteuersätze selbst festlegen. Die Steuersätze seien eine der größten Hürden bei der Eigentumsbildung. Zusammen mit den Notarkosten könne die Steuer knapp acht Prozent beim Immobilienkauf ausmachen. Wenn sich die Länder dazu durchrängen und die Steuer zumindest temporär aussetzten, würden es ihnen viele Bauwillige danken, so Pakleppa.
Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V., PM vom 02.08.2023