11.07.2023
Pandora Papers: Hessen hat mit Auswertung begonnen
Hessen hat mit der Auswertung der Pandora Papers begonnen. Wie das Finanzministerium des Landes mitteilt, geschieht dies federführend für ganz Deutschland und auch für Ermittlungsbehörden im Ausland.
Ende Juni 2023 habe Hessen alle Bundesländer und den Bund über den Ankauf der Pandora Papers informiert. "Seitdem können sich Ermittlerinnen und Ermittler aus ganz Deutschland und dem EU-Ausland in Kassel mit Anfragen zu den Pandora Papers melden", sagte Hessens Finanzminister Michael Boddenberg (CDU).
"Wie werthaltig die Pandora Papers aus steuerlicher Sicht sind, werden die Auswertung und die sich anschließenden Ermittlungen der unterschiedlichsten Behörden ergeben", so Boddenberg. Erste Hinweise auf prüfungswürdige Fälle seien bereits erkennbar.
Die Pandora Papers lägen den Experten des Finanzamts Kassel vor, die auch mit weiteren Leaks befasst seien. Hessen habe beispielsweise bereits die Panama Papers federführend für die Steuerbehörden in Deutschland ausgewertet. An der Auswertung der Pandora Papers beteiligt sei die Forschungsstelle Künstliche Intelligenz der Hessischen Steuerverwaltung, die im Finanzamt Kassel beheimatet sei. "Künstliche Intelligenz ist unerlässlich, um Massendaten wie die Pandora Papers auswerten zu können", unterstreicht Hessens Finanzminister. Derzeit habe die Forschungsstelle zehn Mitarbeiter. Hessen plane, diese Zahl in 2024 zu verdreifachen.
Finanzministerium Hessen, PM vom 10.07.2023