29.06.2023
Kampf gegen Steuerbetrug: Steuer-Gewerkschaft begrüßt Initiative für Begrenzung des Bargelds
Am 28.06.2023 hat die EU-Kommission ihren Vorschlag zur Einführung eines digitalen Euro präsentiert, der das Bar- und das Buchgeld auf den Konten der Geschäftsbanken ergänzen soll. Florian Köbler, Bundesvorsitzender der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG), unterstützt diese Initiative und spricht sich zudem für eine Begrenzung des Bargelds aus. "Bargeld ist das bevorzugte Mittel der organisierten Kriminalität und begünstigt Steuerbetrug. Die DSTG steht definitiv nicht hinter Bargeld", betont Köbler.
Die Ängste vieler Deutscher vor einer Abschaffung des Bargelds hält Köbler unbegründet. "Die Kommission und die EZB betonen, dass der digitale Euro lediglich als zusätzliches Zahlungsmittel dienen soll." Es gebe jedoch bereits jetzt keinen vernünftigen Grund, hohe Bargeldbeträge zu verwenden. In anderen Ländern seien die Obergrenzen für Bargeldzahlungen viel strenger geregelt. "Deutschland bleibt nach wie vor ein Paradies für Steuerhinterzieher und Geldwäscher. Das steht im Widerspruch zur Sicherheit, Ordnung und Steuergerechtigkeit", so der DSTG-Chef.
Die Digitalisierung mache auch vor den Währungen nicht Halt, und Europa dürfe bei dieser Entwicklung nicht den Anschluss verpassen, ist Köbler überzeugt. Weltweit arbeiteten viele Zentralbanken an der Einführung digitaler Währungen. "Damit soll auch eine solide Alternative zu den Kryptowährungen geschaffen werden, die sich jeglicher Kontrolle entziehen und für Anleger äußerst riskant sein können sowie von Kriminellen für illegale Geschäfte genutzt werden."
Obwohl Geschäftsbanken befürchten, wichtige Geschäftsbereiche zu verlieren, da der digitale Euro wie Bargeld Zentralbankgeld wäre, hält Köbler diese Sorge für unbegründet. "Digitale Euros in elektronischen Wallets generieren keine Zinsen, genauso wenig wie Bargeld in Portemonnaies. Die Einführung des digitalen Euro wird die Rückkehr von Zinsen für Guthaben beschleunigen, um das Buchgeld auf den Bankkonten attraktiv zu halten. Das mag den Banken nicht schmecken, ist aber vorteilhaft für Sparerinnen und Sparer."
Deutsche Steuer-Gewerkschaft, PM vom 28.06.2023