16.05.2023
Einkommensmillionäre in Deutschland: Zahl in 2019 um 4,6 Prozent gestiegen
Im Jahr 2019 hatten gut 27.400 aller in Deutschland erfassten Lohn- und Einkommensteuerpflichtigen Einkünfte von mindestens einer Million Euro. Das waren 4,6 Prozent beziehungsweise knapp 1.200 Einkommensmillionäre mehr als im Jahr 2018. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, bildeten für 15.900 (58 Prozent) dieser Steuerpflichtigen die Einkünfte aus einem Gewerbebetrieb die Haupteinnahmequelle.
Weitere 5.400 (20 Prozent) hätten ihre Einkünfte vorwiegend aus nichtselbstständiger Arbeit und 4.400 (16 Prozent) aus selbstständiger Arbeit bezogen. Andere Einkunftsarten hätten nur eine untergeordnete Rolle gespielt, wobei Einkünfte aus Kapitalvermögen seit Einführung der Abgeltungssteuer im Jahr 2009 nur noch unvollständig abgebildet werden könnten, so das Bundesamt.
Im Bundesländervergleich sei der Anteil der Millionäre an allen Einkommensteuerpflichtigen wie bereits in den Vorjahren in Hamburg am höchsten gewesen. Dort hätten zwölf von 10.000 unbeschränkt Einkommensteuerpflichtigen (1,2 Promille) Jahreseinkünfte jenseits der Millionengrenze. In Bayern seien es neun von 10.000 Steuerpflichtigen (0,9 Promille) gewesen, in Sachsen-Anhalt und Thüringen dagegen jeweils weniger als zwei von 10.000 Steuerpflichtigen (0,19 und 0,17 Promille).
Insgesamt erzielten laut Destatis die 42,8 Millionen Steuerpflichtigen im Jahr 2019 Einkünfte in Höhe von 1,9 Billionen Euro. Das seien 81 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr gewesen. Zusammen veranlagte Personen würden dabei als ein Steuerpflichtiger gezählt. Die Höhe der erzielten Einkünfte habe bei den Einkommensmillionären im Bundesdurchschnitt bei 2,7 Millionen Euro gelegen (2018: 2,6 Millionen Euro). Die von den Arbeitgebern einbehaltene Lohnsteuer habe sich zusammen mit der von den Finanzbehörden festgesetzten Einkommensteuer für 2019 auf 334 Milliarden Euro summiert. Gegenüber 2018 sei dies eine Steigerung um 16 Milliarden Euro gewesen.
In Deutschland werde ein progressiver Steuersatz angewendet, er steige also mit zunehmendem Einkommen. Dadurch würden die Steuerpflichtigen unterschiedlich stark belastet. 2019 seien Jahreseinkommen ab 265.327 Euro (beziehungsweise ab 530.654 Euro bei gemeinsam veranlagten Personen) mit dem Höchstsatz von 45 Prozent besteuert worden. Bei rund 114.500 Steuerpflichtigen sei dieser so genannte Reichensteuersatz zum Tragen gekommen. Das seien 2.200 mehr als im Jahr zuvor. Auf sie entfielen laut Destatis 6,6 Prozent der gesamten Einkünfte und 13,2 Prozent der Steuersumme.
Für die dargestellten Ergebnisse sei die Lohn- und Einkommensteuerstatistik 2019 ausgewertet worden. Diese Statistik sei aufgrund der langen Fristen zur Steuerveranlagung erst etwa dreieinhalb Jahre nach Ende des Veranlagungsjahres verfügbar, erläutert das Statistische Bundesamt abschließend.
Statistisches Bundesamt, PM vom 08.05.2023