24.04.2024
EU-Steuersystem: Konferenz der ETAF debattiert über mögliche Verbesserungen
Experten der europäischen Steuergesetzgebung diskutierten während der Konferenz der ETAF in Brüssel gemeinsam mit Praktikern über die Auswirkungen laufender und anstehender Gesetzgebungsverfahren. Die European Tax Advisers Ferderation (ETAF) ist der europäische Dachverband des Deutschen Steuerberaterverbands (DStV).
Unter anderem habe der Direktor der EU-Kommission, Benjamin Angel, (Generaldirektion Steuern und Zoll) verlautbart, dass das Vorhaben zur Bekämpfung der Rolle von Vermittlern von aggressiver Steuerplanung und Steuerhinterziehung (SAFE) keineswegs aufgegeben worden wäre. Zudem habe er für dieses Frühjahr eine "ehrliche Bewertung" der bisherigen Erkenntnisse der Anzeigepflichten grenzüberschreitender Steuergestaltungen (§138d Abgabenordnung) angekündigt.
Dagegen stellte die spanische Europaabgeordnete Isabel Benjumea Benjumea (EVP) laut DStV heraus, dass die EU in der kommenden Legislaturperiode vor allen Dingen für mehr wirtschaftliche Attraktivität und für Wettbewerbsfähigkeit sorgen müsse.
Bart van Coile, Vorsitzender des belgischen Instituts für Steuerberater und Wirtschaftsprüfer (ITAA), habe sich dagegen ein Umdenken in der EU-Kommission und mehr Vertrauen in Steuerzahler sowie regulierte Steuerberater und Wirtschaftsprüfer gewünscht.
Zudem diskutierten die Konferenzteilnehmer laut DStV über die Komplexität der bestehenden Steuergesetzgebung in den Mitgliedstaaten und den unverhältnismäßig hohen Verwaltungsaufwand.
Zudem sei über die Entwicklung der Steuerstrategien in den Unternehmen gesprochen worden. Deren Strategie würden nicht mehr allein von den Fachleuten im Unternehmen erarbeitet werden, sondern fänden inzwischen verstärkt Einzug in die Führungsetagen.
Deutscher Steuerberaterverband e.V., PM vom 23.04.2024